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Foto: Dominik Maringer

Hallo, ich bin Claudia, die Initiatorin der Zuhör- Initiative EIN OFFENES OHR auf OFFENER STRASSE.

Mit dem Zuhören habe ich eigentlich – obwohl das vielleicht im ersten Moment etwas widersprüchlich klingt – als Vorleserin begonnen. Abends habe ich eine kleine Auswahl an Literatur im Krankenhaus für Patient:innen vorgelesen. Die Abende verliefen dann aber häufig so, dass die Patient:innen, angeregt durch die Geschichten, die sie hörten, ihrerseits begannen, ihre Erinnerungen miteinander zu teilen und mit mir und vor allem auch miteinander ins Gespräch kamen.
Die Geschichten, die ich mitgebracht hatte, waren eigentlich – und das war eine sehr schöne Erfahrung – ein Türoffner zum Dialog, und ich wurde von der Vorleserin zur Zuhörerin.

Dadurch und auch im Beruf erlebe ich sehr oft Menschen, die einsam sind, denen ein/-e Gesprächspartner /-in fehlt, jemand, dem man von seinen Sorgen oder auch von schönen Erinnerungen und Begebenheiten erzählen kann. Ich glaube aber, dass den Menschen eine Sehnsucht nach Kontakt und Begegnung inne ist, und nehme gleichzeitig wahr, dass wir uns durch die Art, wie wir als Gesellschaft leben, immer mehr um diese kleinen zwischenmenschlichen Kontakte im Alltag bringen. Und dort, wo noch Austausch stattfindet, sind die Töne mitunter recht rauh geworden.

2023 habe ich dann die Initiative  EIN OFFENES OHR AUF OFFENER STRASSE ins Leben gerufen. Damit möchte ich zum einen meine Überzeugung und Haltung transportieren, dass wir durch vielfältige, offene Begegnungen zwischen Menschen aus ganz verschiedenen Lebensumständen ein Stück dazu beitragen können, eine respektvolle Gesprächskultur in der Gesellschaft zu etablieren. Und ich möchte ein niedrig schwelliges Angebot machen an die Menschen, die einen Gesprächspartner suchen, der ihnen auf Augenhöhe begegnet und vorurteilsfrei zuhört.